Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg

Nolte feiert Hattrick in Winterberg - Dominator Friedrich mit Doppelsieg - Zweite Plätze für Skeletonis

10.01.2022

Laura Nolte bleibt die "Königin" von Winterberg - ihr männliches Pendant heißt "Kaiser Friedrich". Während die 23 Jahre alte Nolte auf ihrer Heimbahn in der Veltins-EisArena im Zweier-Weltcuprennen zum dritten Mal in Folge erfolgreich war, unterstrich Francesco Friedrich mit einem erneuten Doppelsieg seine Favoritenrolle für die Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar).

Erfolge feierten im Hochsauerland auch die deutschen Skeletonis. Die Winterberger Vizeweltmeisterin Jacqueline Lölling wurde beim Sieg der Niederländerin Kimberly Bos Zweite und darf nach ihrem ersten Podestplatz der Saison weiter auf ihre zweite Olympia-Teilnahme hoffen. "Das waren harte Wochen und eine harte Zeit für mich. Die Trainer und meine Familie stehen hinter mir und müssen einiges aushalten", sagte Lölling. Nachwuchshoffnung Hannah Neise (Winterberg) landete auf Rang 14.

Ebenfalls Zweiter wurde bei den Männern der WM-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) hinter dem Letten Martins Dukurs. Vierter wurde der Winterberger Alexander Gassner, auf Platz neun landete Weltmeister Christopher Grotheer.

Auf das Highlight in China richtet wie ihre Konkurrentinnen auch Laura Nolte bereits alle Blicke. "Der Weltcup ist ziemlich unwichtig in diesem Jahr", sagte Nolte, "es geht für uns um die Olympiamedaille", meinte Nolte, die aber vor ihrem ersten Auftritt auf der olympischen Bühne natürlich dennoch alles daran setzte, ihre Erfolgsserie im Hochsauerland fortzusetzen.

Dies gelang ihr bravourös, allerdings musste sie sich mächtig strecken. 13 Hundertstelsekunden lagen am Ende zwischen ihr und der zweitplatzierten Vizeweltmeisterin Kim Kalicki (Wiesbaden), die mit ihrer Winterberger Anschieberin Leonie Fiebig den deutschen Doppelsieg und den tollen Triumph für das SPORTLAND.NRW perfekt machte.

Nolte kämpft nach ihrem vierten Saisonsieg sogar um den Erfolg im Gesamtweltcup. Vor dem achten und letzten Rennen auf der Natureisbahn in St. Moritz liegt sie mit 1286 Punkten in Schlagdistanz zur führenden US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor (1321), die hinter ihrer Teamkameradin Kaillie Humphries Vierte wurde.

Nolte stand zudem noch einmal auf dem Podest, als Dritte im Monobob hinter der siegreichen Meyers Taylor und der Australierin Breeana Walker. Es folgte eine Hommage der Siegerin an die Gastgeber: "Ich liebe Winterberg und die Bahn hier. Auf dieser Bahn bin ich 2015 Weltmeisterin geworden. Es ist wie nach Hause zu kommen." Spaß machte es auch Nolte, doch sie vermisste die Fans: "Mit Zuschauern war es schon cooler."

Unterdessen schrieb Francesco Friedrich in Winterberg ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte. Zunächst triumphierte der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang 2018 im ersten Zweierrennen der Saison, anschließend brachte der große Olympia-Favorit mit seinem Sieg im großen Schlitten auch den Erfolg im Vierer-Weltcup vorzeitig unter Dach und Fach. Es war bereits sein insgesamt 65. Triumph im Weltcup.

In etwa vier Wochen wird es für den Dominator ernst, dann kann der Rekordweltmeister in Peking den Olympia-Rekord von Andre Lange mit vier Goldmedaillen einstellen und zum erfolgreichsten Bob-Piloten aufsteigen. "Das nützt uns alles nichts, wenn wir bei Olympia nicht vorne sind. Wir müssen jetzt konzentriert bleiben, und wir müssen weiter gut auf uns aufpassen, damit sich keiner verletzt", sagte Friedrich.

Im Zweier setzte sich Friedrich mit zwei Bahnrekorden vor dem Stuttgarter Johannes Lochner durch. "Dieses Jahr war es nicht so zu erwarten, dass es einen Bahnrekord gibt. Es war auch nicht zu erwarten, dass wir im zweiten Lauf die gleiche Zeit hinlegen", erklärte Friedrich. Fünfter wurde Christoph Hafer mit seinem Winterberger Anschieber Matthias Sommer. Im Vierer lag er vor dem Briten 

Auf Rang vier landete Lochner, in seinem Schlitten saß erneut Lokalmatador Christopher Weber. "Wir haben die falsche Wahl getroffen für den Schnee. Es hieß eigentlich, dass es schönes Wetter wird und die Bahn schnell ist. Dafür ist es okay", sagte Lochner, der noch ein Lob für seinen Konkurrenten Friedrich übrig hatte: "Bei ihm passt einfach alles. Er kann sich Fehler erlauben dank seines Startvorsprungs und hat natürlich auch das beste Material. Deshalb steht er am Ende immer ganz oben."