Digitaler Schwimmkongress 2021

17.09.2021

Landesregierung und Deutsche Sporthochschule Köln diskutieren mit Wissenschaftlern, Kommunen, Schwimmsportvereinen und -verbänden über die Zukunft des Schwimmenlernens in Nordrhein-Westfalen

Die Staatskanzlei teilt mit:

Unter dem Thema „Schwimmen lernen: Herausforderung annehmen. Impulse geben. Gemeinsam Handeln!” haben sich rund 450 Vertreterinnen und Vertreter aus Schulen, Sportvereinen, Sportverbänden, Kommunen und Wissenschaft, aus Politik und Verwaltung beim Schwimmkongress 2021 ausgetauscht und das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
„Der digitale Schwimmkongress 2021 mit Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis bot genau die richtige Mischung, um Erkenntnisse über das Schwimmenlernen interdisziplinär zu vertiefen, Neues zu ergänzen und die Netzwerkarbeit zu fördern“, zieht Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Bilanz: „Die Grundfertigkeit Schwimmen sollte jedem offenstehen. Denn Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern kann auch Leben retten.“

Mit dem Kongress knüpft die Landesregierung an den Aktionsplan „Schwimmen lernen in Nordrhein-Westfalen 2019 bis 2022“ an, der mit einem Bündel von Maßnahmen die Schwimmfähigkeit von Kindern verbessern will.
Nach einer Einführung von Prof. Dr. Thomas Abel, Prorektor für Kommunikation, Digitalisierung und Diversität der Deutschen Sporthochschule Köln, referierte Prof. Dr. Tim Bindel von der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz zu dem Thema „Wir können schwimmen - ein menschliches Phänomen zwischen Kultur, Sport und Überlebenstechnik“.
Im Rahmen von drei Foren zu den Themen “Schwimmen in der Vorschulzeit, Schwimmen in der Grundschulzeit und Schwimmen lernen unter dem Aspekt der Diversität” erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Impulse für ihre tägliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen. In Kleingruppen wurden Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge formuliert und ausgetauscht. Ein interaktiver Chatraum, in dem auch Poster-Präsentationen von Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen vorgestellt wurden, erweiterte das Kongressspektrum.
Prof. Dr. Jan Erhorn, Universität Osnabrück, stellte den besonderen Stellenwert von Bewegung im Wasser bereits in der frühen Kindheit heraus. Auch der pandemiebedingte Lernrückstand beim Schwimmen war ein Thema des digitalen Kongresses. So unterstrich
Prof. Dr. Nils Neuber von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Bedeutung und die Bedingungen von Bewegung, Spiel und Sport im Grundschulalter und betonte die Wichtigkeit von kindlicher Bewegung. Für die Planung, Organisation und Durchführung eines möglichst passgenauen Schwimmunterrichts wurde unter anderem ein methodisches Hilfsmittel zur Lerngruppenanalyse vorgestellt.
Prof. Dr. Elke Grimminger-Seidensticker, Universität Paderborn, diskutierte in ihrem Vortrag die Herausforderungen im Schwimmunterricht aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen, die dem Schwimmunterricht aufgrund der körperlichen Exponiertheit oftmals mit Unbehagen entgegenblicken. Anna Sendt und Dr. Veronique Wolters von der Technischen Universität Dortmund widmeten sich schließlich dem Thema „Schwimmen und Migration“.
Bei einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, des Städtetages, der Kommunalen Spitzenverbände, SV NRW und DLRG wurde einmal mehr deutlich: Nur mithilfe eines gut vernetzten und kooperativen Miteinanders ist es möglich, die vorhandenen Ressourcen so zu nutzen, dass die Herausforderung, alle Kinder zum sicheren Schwimmen zu befähigen, bestmöglich bewältigt werden kann.

Alle Vorträge des Kongresses sind online abrufbar auf den Seiten des Instituts für Vermittlungskompetenz in den Sportarten unter: www.dshs-koeln.de/schwimmkongress