Deutsche Hochschulsport Meisterschaften Rückschlagspiele in Köln

Aller guten Dinge sind drei – und im pandemiebedingt dritten Anlauf gelang es der Deut-schen Sporthochschule Köln (DSHS) Ende Mai 2022 endlich, die Deutschen Hochschulsport Meisterschaften (DHM) Rückschlagspiele auszutragen. Dieses Multisport-Event umfasste erstmals drei Rückschlagspiele, nämlich die Sportarten Badminton, Tennis und Roundnet. Roundnet (insb. unter der Marke Spikeball bekannt) ist eine insbesondere im universitären Umfeld rapide wachsende Rückschlagsportart, bei der zwei Mannschaften mit jeweils zwei Spielerinnen oder Spielern um ein auf dem Boden positioniertes rundes, aufgespanntes Netz stehen. Inspiriert vom Beachvolleyball versucht jedes Team, zu punkten – also wenn der Gegner einen Fehler macht, durch den der Ball auf den Boden fällt, den Rand des Netzes berührt, oder mehr als einmal auf dem Netz aufkommt.
Mit knapp 550 studentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland verteilt auf die drei Sportarten Badminton, Roundnet und Tennis wurden vom 26.5. – 29.5. auf dem Campus und im nahen Umfeld alle Wettkämpfe ausgerichtet und die Abendveranstaltungen gemeinsam geplant und durchgeführt. „Uns war vor allem der gemeinschaftliche Charakter der Veranstaltung wichtig, sonst hätten wir ja auch alle Meisterschaften einzeln austragen können. Wir wollen, dass die Studierenden aller Sportarten eine tolle gemeinsame Zeit bei uns haben und sowohl die parallel stattfindenden Wettkämpfe besuchen, als auch die Zeit außerhalb der Wettkämpfe miteinander verbringen“, so Ralph Grambow, Leiter des Hochschulsports an der DSHS Köln. So fand sowohl der gemeinsame Grillabend am Freitag im „Spoho Biergarten“ unter der Leitung des DSHS ASTA großen Anklang, als auch die am Samstag stattfindende große Players Party im Rundbau des naheliegenden Tennisvereins Rot Weiss Köln, zu der mehr als 400 Studierende sowie Helferinnen und Helfer gekommen sind.
Für den studentischen Vorstand des allgemeinen deutschen hochschulsportverband (adh) machten sich Franziska Faas und Joshua Miethke vor Ort selbst ein Bild: „Die DHM Rückschlagspiele hat das große Potenzial einer Multisportveranstaltung im Wettkampfformat des adh bewiesen. Nach langer Pandemie-bedingter Wettkampfpause haben vor allem die Anmeldungszahlen widergespiegelt, wie sehr sich alle Studierenden auf das gemeinsame Event gefreut haben.“ Auch adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch glaubt an die Zukunft dieses Modells: „Durch die gemeinsame Durchführung von mehreren DHMs innerhalb eines Events profitieren vor allem die Teilnehmenden der einzelnen Sportarten sowie die ausrichtenden und entsendenden Hochschulen, da Synergien genutzt werden können und noch mehr Austausch zwischen Studierenden unterschiedlicher Sportarten und unterschiedlicher Hochschulen gefördert wird. Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Sportarten und ausrichtende Hochschulen diesen Schritt wagen werden.“
Auch sportlich wusste die DHM Rückschlagspiele zu überzeugen. Wie zu erwarten, machten im Roundnet bei den Frauen die Duos Tina Gulden/Sabine Steidel (WG Münster) und Nora Haas/Theresa Knauf (Uni Kassel) den Sieg unter sich aus. Bronze ging an Klara Riester und Sophia Weber (WG Köln). Bei den Männern ging der Sieg an Lukas Schmandra mit seinem Partner Paul Siemer von der WG Köln. Sie triumphierten in einem stark besetzten Feld vor Paul Schirop/Robin Erchen (WG Karlsruhe) und Tobias Linnenweber/Bastian Freundt (WG Köln).
In der Mixed-Konkurrenz setzte sich die Uni Kassel mit Theresa Knauf und Fabian Claus ge-gen Klara Riester und Paul Siemer (WG Köln) durch. Komplettiert wurde das Podium durch das Team Lucca Hardes und Tina Gulden der WG Münster
Nach kräftezehrenden und unterhaltsamen Matches darf sich Yannic Köhne von der Uni Mainz jetzt Deutscher Hochschulmeister Tennis nennen. Im Finale gegen Mark Simons (DSHS Köln) sorgte er schnell für klare Verhältnisse und siegte mit 6:0 und 6:1. Den dritten Platz teilten sich Jan Golenia (Uni Hildesheim) und Dominik Maly (Uni Bayreuth).
Im Wettbewerb der Tennis-Frauen ging Gold an Antonia Blattner von der Uni Tübingen. Nach dem Sieg im Halbfinale gegen Anna Bögner (Uni Tübingen) siegte sie in einem hoch-klassigen Endspiel gegen die ungesetzte Valeria Pinto von der Uni Mannheim, die auf ihrem Weg ins Finale auch Topfavoritin Isabel Heupgen (DSHS Köln) besiegen konnte. Den Bron-zerang teilten sich Anna Bögner und Marie Philippek (DSHS Köln).
Besonders kurios ging es auch in den Doppelwettbewerben zu: Während die WG Köln das Doppel der Herren mit einem Dreifachsieg dominierte, gelang der Uni Tübingen gleiches in der Mixed-Konkurrenz. Nicht stattfinden konnte dagegen das Doppel der Damen, da leider nicht genügend Anmeldungen vorlagen.
Im Badminton-Einzelwettbewerb der Frauen wurde Bundesligaspielerin Selina Giesler (WG Koblenz) ihrer Favoritenrolle gerecht. In einem spannenden Finale schlug sie Teresa Rondorf (WG Bonn) nach zwei Sätzen. Hanna Schröder (WG Münster) und Neha Shrikande (Uni Frankfurt) landeten auf dem geteilten dritten Rang.
Bei den Männern schrammte Favorit Tim Specht (WG Würzburg) denkbar knapp am ersehn-ten Gold vorbei. Im Finale unterlag er in zwei Sätzen Fabian Schlenga von der WG Karlsruhe, der nun neuer Deutscher Hochschulmeister ist. Bronze ging an Moritz Rappen (WG Köln) und Fabian Hippold (Uni Bayreuth).
Im Rahmen der Rundenspiele Badminton setzte sich die WG Köln in einem „Final Four“ sou-verän und ohne Punktverlust gegen die Konkurrenz durch. Damit sicherte man sich die Quali-fikation für die European University Championships 2023 in Miskolc (Ungarn). Vizemeister wurde die WG Karlsruhe vor der TU Dresden und der WG Duisburg Essen.

Weitere Ergebnisse von RoundnetTennis und Badminton – auch von den Doppel- und Mixed-Wettbewerben – sind auf der Seite des adh einsehbar.

Ein Video der Veranstaltung gibt es hier.