Sportland.NRW-Toptalent Linus Emmerich: Vom Werbegeschenk in die 2. Bundesliga

 

22.12.2025

Linus sitzt mit angezogenen Knien in der Badmintonhalle am Netz

Der Weg von Sportland.NRW-Toptalent Linus Emmerich in den Badmintonsport begann früh und eher zufällig. Über ein Werbegeschenk seines Großvaters kam Linus zum ersten Mal in Kontakt mit Schläger und Ball. „Schläger kann man das kaum nennen“, erinnert sich der heute 18-Jährige. Auch das erste Vereinstraining beim SC Union 08 Lüdinghausen verlief holprig, grundlegende Bewegungsabläufe wollten noch nicht gelingen. Doch Linus blieb dran, steigerte kontinuierlich seinen Trainingsumfang und entschied sich schließlich für den Schritt ins Internat nach Mülheim. Inzwischen trainiert er fünfmal pro Woche und tritt für die Spvgg. Sterkrade Nord in der 2. Bundesliga an.

Badminton ist für Linus weit mehr als das oft belächelte „Federball“. „Federball spielt man miteinander, Badminton gegeneinander“, sagt er. Seine Sportart sei deutlich schneller und taktischer, als viele Außenstehende es vermuten. Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Spielverständnis seien entscheidend – gerade diese Vielseitigkeit mache für ihn den besonderen Reiz des Badmintons aus.

(Fotos: LSB.NRW / Andrea Bowinkelmann)

Im Internat in Mülheim musste sich Linus zunächst an den neuen Alltag fernab von zuhause gewöhnen. 2024 wurde er mit 16 Jahren in den Nationalkader aufgenommen, mittlerweile ist er dort der „Dienstälteste“ und fühlt sich angekommen. Aktuell liegt sein Fokus auf dem Abitur, auch wenn die Verbindung von Schule und Leistungssport mit dem intensiven Trainingsumfang anspruchsvoll ist. Durch die Zeit im Internat hat er jedoch eine gute Routine entwickelt, mit der es ihm gelingt, Training, Wettkämpfe und schulische Anforderungen miteinander zu verbinden.

 

Besonders in Erinnerung geblieben sind Linus sportliche Höhepunkte wie die Jugend-Europameisterschaften auf Ibiza im vergangenen Jahr oder der Turniersieg im Doppel bei den „Spanish International“ in der Altersklasse U19 in Alicante im Juni. „Die Zeit mit den Leuten neben dem Feld hat einfach Spaß gemacht“, erklärt er. Langfristig träumt Linus davon, vom Badmintonsport leben zu können, parallel dazu möchte er ein Studium aufnehmen.