Mit gerade einmal 14 Jahren gehört Sportland.NRW-Toptalent Mieke Leiße aus Essen zu den spannendsten Gesichtern im deutschen Para Schwimmen. Erst seit diesem Jahr ist sie im Para Sport aktiv – und feierte bereits internationale Erfolge. Bei den Europäischen Para Jugendspielen (EPYG) in Istanbul überraschte sie mit Gold über 100 Meter Rücken sowie Platz drei über 50 Meter Freistil. „Es fühlte sich total unrealistisch an, einfach unbeschreiblich“, sagt Mieke. „Mein Ziel war eigentlich nur, einmal ins Finale zu kommen.“
Ihr Trainingsalltag ist klar strukturiert: Von Montag bis Freitag ist sie täglich anderthalb bis zwei Stunden im Wasser, dazu kommen Aufwärmen, Mobilisation und Athletiktraining. Schule und Sport unter einen Hut zu bringen, sei manchmal herausfordernd, „aber eigentlich klappt das ziemlich gut“. Ehrgeiz und Motivation sind für Mieke das Erfolgsrezept - auch wenn es früher Tage gab, „an denen ich keinen Bock mehr hatte“, wie die Schülerin offen erzählt.
Miekes Sehbehinderung stellt sie im Training und Wettkampf vor besondere Herausforderungen. Die Orientierung im Becken oder das richtige Einschätzen der Wände sind nicht immer einfach, vor allem in neuen Schwimmbädern. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Trainer Achim Becker und der Trainerin Annkatrin Pieper, unter anderem mit dem sogenannten „Tapper“, einem Stab mit einer Schaumstoffkugel. Mit einem kurzen Signal vor der Wand hilft dies bei der Orientierung.
Fotos: LSB.NRW / Andrea Bowinkelmann